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Ostsee-Radweg MV :: Etappe 13

Stralsund - Brandshagen - Reinberg - Kirchdorf - Mesekenhagen - Karrendorf - Neuenkirchen - Greifswald (37 km)

Start:

Alter Markt in Stralsund.

Strecke:

Zig Kilometer auf dem Kleinsteinpflaster der ehemaligen Fernstraße 96 zurücklegen zu müssen, das ist kein Zuckerschlecken, aber dafür entschädigt die hübsche Hansestadt Greifswald.

Ziel:

Markt in Greifswald.

Downloads:

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für Google Earth

 

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für GPS-Geräte/Kartenprogramme

 

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für die TOP200 (topografische Karte 1:200.000)

 

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auf der Basis der TOP200 (topografische Karte 1:200.000), hier im Maßstab 1:150.000

 

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mit Kurzbeschreibung der Strecke sowie Hinweisen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg in Brandshagen Wer die Wahl hat, hat die Qual; denn es fragt sich, wie Sie am besten nach Greifswald gelangen. Wer über ein gefedertes Velo verfügt oder wenigstens über einen gut gefederten Sattel, wird sich weniger an den vielen Kilometern auf Kleinsteinpflaster stören. Für die anderen kann die Strecke auf der ehemaligen B 96 aber schnell zu einer Tortur werden; denn erst auf dem letzten Abschnitt vor Greifswald verläuft der Ostsee-Radweg abseits der einstigen Bundesstraße. Daher empfehle ich, durchaus ernsthaft in Erwägung zu ziehen, mit der Bahn zu fahren, die mit Regionalexpress und Regionalbahn annähernd stündlich zwischen den beiden Städten verkehrt.

Für den Fall, dass Sie mit dem Velo fahren wollen, nehme ich an, dass Sie in der Innenstadt von Stralsund starten, d.h. auf dem Markt vor dem bekannten Rathaus. Von dort folge man der grob gepflasterten Semlower Straße etwas abwärts bis zur Wasserstraße, die asphaltiert ist und rechts bis zu einem Kreisverkehr leitet, an den sich geradezu der Frankendamm anschließt, der mit einem niet- und nagelneuen Radweg aufwartet.

Nach einer Weile ist aber das Ende der Ausbaustufe erreicht, und Sie müssen mit einem Radweg vorlieb nehmen, dessen Beläge häufig wechseln und nicht gerade vorzüglich sind. Dafür fällt die Orientierung leicht; denn es geht einfach dem Straßenverlauf folgend stadtauswärts. Am Ortsende gelangen die Räder auf guten Asphalt, wobei Sie sich nicht zu früh freuen sollten; denn bald schließt sich das angekündigte Kleinsteinpflaster auf der ehemaligen B 96 an, dem Sie zunächst bis Brandshagen folgen. Dort verkündet man stolz ein kräftiges Gefälle, dass Sie aber gar nicht so recht nutzen können, weil sich bei der Kirche nun sogar grobes Pflaster in den Weg stellt. Aber immerhin können Sie sich am Ortsende, wenn Sie die verlorene Höhe zurückgewonnen haben, auf einem großen Rastplatz erholen.

Unterwegs auf dem Ostsee-Radweg unweit von Reinberg Danach rollen die Räder wie zuvor auf dem hoppeligen Kleinsteinpflaster – nur hier und da kurz durch Asphalt unterbrochen – über Reinberg und vorbei an Kirchdorf bis nach Mesekenhagen. Dort lassen Sie die ehemalige B 96 hinter sich und biegen gemäß einem Hinweis des Ostsee-Radwegs links ab. Damit rollen die Räder auf einer Asphaltierten über Klein-Karrendorf und Groß-Karrendorf nach Leist I, wo der Belag zu Betonplatten wechselt. Beim Abzweig nach Leist III schließt sich aber schon wieder Asphalt an, der über Leist II (!) nach Neuenkirchen leitet.

Museumshafen in Greifswald Kaum im Ort angekommen biegen Sie links ab, folgen sodann mit einem Bogen um die Kirche herum der Vorfahrt nach Süden und radeln hernach auf einem relativ neuen, aber recht hoppeligen Geh- und Radweg aus Betonsteinpflaster. Am südlichen Ortsende schließt sich entlang der einstigen Bundesstraße ein asphaltierter Geh- und Radweg an, der nach Greifswald leitet, wo die Räder auf Betonsteinpflaster bis zur Überquerung der Ryck rollen. Dort biegen Sie gemäß Hinweis des Ostsee-Radwegs links ab. Wer in die Altstadt möchte, fahre am Hafen entlang bis auf die Höhe eines Steges und folge von dort rechts der Knopfstraße zum Markt, wo das Rathaus mit der Tourist-Information zu finden ist.

Nikolaikirche in Greifswald Greifswald, 7 m ü.N.N., 55.800 Einw., war wie Wismar, Rostock und Stralsund Mitglied der Hanse und profitierte ganz offensichtlich sehr vom Handel; denn der Bau der drei Hauptkirchen wurde nahezu parallel durchgezogen (Foto: Nikolaikirche). Leider konnten aus dieser Zeit nicht alle Bauten erhalten werden, da die Altstadt gleich zweimal das Opfer großer Stadtbrände und einmal auch noch der Explosion eines Pulvermagazins wurde. Aber immerhin hatte Greifswald insofern Glück, als dass zu DDR-Zeiten der Verfall der Bausubstanz im Stadtkern nicht so hingenommen wurde wie andernorts, sondern man immerhin 310 Wohnungen in der Altstadt neu errichtete und sich dabei hinsichtlich Form, Lage und Größe an den Altbauten orientierte. Da zwischenzeitlich die Innenstadt im Zuge einer umfangreichen Stadtsanierung zudem noch erheblich aufgewertet wurde, kann man heute wieder mit den anderen Hansestädten darum wetteifern, welche denn die Schönste sei.

Ansicht von Greifswald 1652 (Matthäus Merian) Die ersten Siedler auf dem flachen Moränenhügel südlich des Flüsschens Ryck durften sich der Unterstützung des 1199 nahebei gegründeten Zisterzienserklosters Eldena erfreuen, das schnell zu Wohlstand gelangte, da es vom rügischen Fürsten, dessen Territorium bis zum Ryck reichte, das Recht zur Ausbeutung einer Salzquelle erhalten hatte. 1241 bekamen die Zisterzienser für die Siedlung, in der sich inzwischen auch Kaufleute niedergelassen hatten, das Marktrecht, konnten aber die Früchte dieser Arbeit nicht mehr recht genießen, da das Gemeinwesen 1249 in den Besitz der Herzöge von Pommern gelangte, die Greifswald ein Jahr später das lübische Stadtrecht verliehen. Damit stand dem Aufstieg nichts mehr entgegen, und die Stadt wurde 1278 Mitglied der Hanse (Abbildung: Ansicht von Greifswald 1652, Matthäus Merian, Quelle: Wikipedia).

Da sich die Kaufleute nicht nur für den Handel, sondern auch die Bildung interessierten, wurde 1456 die Universität gegründet, die somit die zweite an der gesamten Ostseeküste und die sechste Deutschlands war. Während der 30jährige Krieg der Stadt nur Leid brachte, konnte sich die Universität 1634 eines beachtlichen Geschenks erfreuen: Der pommersche Herzog vermachte ihr das in der Reformation aufgelöste Kloster Eldena mit einer Fläche von 14.500 ha, wodurch sie bis zur Enteignung 1945 zur größten Grundbesitzerin aller deutschen Universitäten wurde und mehr als zwei Jahrhunderte lang über genügend Eigenmittel verfügte, um all ihre Kosten decken zu können. Da liegt es nur nahe, dass sich Greifswald heute offiziell nicht nur Hansestadt (wie so viele), sondern Universitäts- und Hansestadt nennt.

Bei einem Stadtrundgang verdienen neben dem Marktplatz, der Universität und den drei Hauptkirchen (St. Jacobi, St. Marien und Dom – auch St. Nikolai genannt) Caspar David Friedrich zudem die Wallanlagen (heute Grünanlage) und der Museumshafen an der Ryck einen Blick. Wenn Sie sich über den berühmtesten Sohn der Stadt – Caspar David Friedrich (Abb. Selbstbildnis, Quelle Wikipedia) – informieren möchten, besuchen Sie das nach ihm benannte Zentrum in der Langen Straße 57, geöff. Mai-Okt. di-fr 10-18 h, sa & so 11-17 h, übrige Zeit di-sa 11-17 h. Caspar David Friedrich (1774-1840) wuchs in Greifswald auf und verdankt den nahe gelegenen Ruinen des Klosters Eldena eines seiner beliebtesten Motive, symbolisieren sie doch vortrefflich die geheimnisvolle Vergänglichkeit alles Irdischen.

Greifswald, Ostsee-Radweg Greifswald-Information, Rathausarkaden / Am Markt, 17489 Greifswald, Fon 03834 / 521380, Fax 03834 / 521382, E-Mail greifswald-information@t-online.de, Internet www.greifswald.info.

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